Gründung in Wien
Eine Handelsgesellschaft Gebr. BÖHLER & Co. wird in Wien mit dem Zweck eingetragen, die Stahlsorten der Gussstahlfabrik Kapfenberg zu vertreiben.
Bildnis zur Gründung der Gebr. BÖHLER & Co. in Wien.
Eine Handelsgesellschaft Gebr. BÖHLER & Co. wird in Wien mit dem Zweck eingetragen, die Stahlsorten der Gussstahlfabrik Kapfenberg zu vertreiben.
Bildnis zur Gründung der Gebr. BÖHLER & Co. in Wien.
Der Stahl wird durch Provisionsvertreter auch in der Schweiz verkauft. Es gibt kleine Fremdlager in Basel und bei einem Händler in Neuenburg.
Die Gebrüder BÖHLER übernehmen das Gussstahlwerk Kapfenberg.
Die Firma beschliesst, die Verkaufsaktivitäten in der Schweiz selbst zu übernehmen. Zuständig für das Gebiet Schweiz und Fürstentum Liechtenstein ist Eduard Hermann.
Die Schweizer Preisliste des BÖHLER-Stahls.
Das erste Verkaufsbüro wird eingerichtet. Es befindet sich in der Wohnung von Herrn Hermann, so «… hatte die weibliche Bürokraft nicht nur die damals noch wenige Arbeit zu erledigen, sondern auch im Haushalt mitzuhelfen und die Kinder zu betreuen.», berichtet der spätere Direktor Marc Le Grand.
Der erste Mitarbeitende wird als «Reisender» eingestellt: Österreich muss die Überproduktionen loswerden und schickt viel Material in die Schweiz.
1920 wird eine Kommanditgesellschaft gegründet sowie ein erstes eigenes Lager bezogen: ein grösserer Schuppen an der Schwarzackerstrasse in Wallisellen. Das Büro wird nun ebenfalls nach Wallisellen verlegt.
1. Erste Lagerhalle in Wallisellen.
2. Innenansicht der ersten eigenen Lagerhalle der Gebr. BÖHLER AG in der Schweiz.
1924 wird die Gebr. BÖHLER AG als Tochtergesellschaft in der Schweiz gegründet, mit vier Mitarbeitenden. Einer davon deckt den Aussendienst für die ganze Schweiz ab.
Der spätere Direktor Marc Le Grad schreibt dazu: «Eine Buchhaltung gab es nicht, sondern es wurde nur ein Kassabuch von Herrn Hermann für die kleineren Ausgaben geführt und alles andere wurde in Wien erledigt. Für die Steuerbesprechungen sandte Wien jeweils 2-3 Koffern mit sämtlichen Unterlagen hierher und der Rechtssyndikus, meistens begleitet vom Generaldirektor, ging dann mit diesen Unterlagen zur Steuerkommission.»
Als fünfter Angestellter tritt 1936 Dipl.-Ing. Marc Le Grand in die Firma ein. Er wird die Firma wenige Jahre später als Direktor durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre führen.
Durch eine Neuorganisation des Konzerns erhält die Schweizer Tochtergesellschaft mehr Autonomie und eine eigene Buchhaltung.
Dipl.-Ing. Marc Le Grand wird Nachfolger von Eduard Hermann.
Dipl.-Ing. Marc Le Grand, Direktor von 1942-1971.
Der Umsatz geht stark zurück, 1944/45 werden die Grenzen geschlossen und Importe aus Österreich sind nicht mehr möglich. Dir Firma in Wallisellen kann sich aufgrund einer vorausschauenden Lagerbestandserhöhung und dem Tauschhandel mit Gütern wie Tabak über Wasser halten. Zudem beliefert die Schweizer Tochtergesellschaft das Stahlwerk in Kapfenberg mit Maschinen und Bauteilen sowie Zucker, «…damit die Warmbetriebe an ihre Arbeiter wieder gezuckerten Tee abgeben konnten», schreibt Marc Le Grand in seiner Chronik.
Das Stahlwerk in Kapfenberg produziert wieder auf Vorkriegsniveau, die Geschäfte normalisierten sich rasch.
1949 wird ein für die damaligen Verhältnisse grosses neues Lager in Wallisellen, an der Güterstrasse 4, errichtet. Der anschliessende Büroneubau wird 1950 bezogen.
1. Innenansicht der «modernen» Lagerhalle.
2. Aussenansicht der Lagerhalle und des Geschäftsgebäudes (links).
Aufgrund des grossen, modernen Lagers und der guten Konjunktur steigen die Umsätze. Der Verkaufsstandort der Konkurrenz Poldihütte in Genf wird übernommen, was zu einer besseren Bedienung der Westschweiz führt. In Genf wird ein Lager gebaut. Ausserdem wird eine Personalfürsorgestiftung eingerichtet.
Das Lager in Genf muss bereits durch einen Anbau erweitert werden. Auch in Wallisellen erhöht ein Anbau die Kapazitäten.
Mittlerweile sind 34 Mitarbeitende angestellt, vier davon im Aussendienst. Das neue Lager in Wallisellen kommt bereits wieder an seine Kapazitätsgrenze.
Eine zweite Lagerhalle in Wallisellen wird erstellt, das Bürogebäude aufgestockt.
Aufgestocktes Bürogebäude (links) und erweitertes Lager (rechts).
49 Mitarbeitende arbeiten nun für die Gebr. BÖHLER AG, ein Lagerengpass in Wallisellen zeichnet sich bereits wieder ab.
Die bestehenden Lager können nicht mehr erweitert werden und es muss nach einer anderen Lösung gesucht werden: Die Bauarbeiten für einen zweiten Standort an der Hertistrasse 15 beginnen. 1965 kann das neue Lager bezogen werden, das alte Lager wird saniert. Der an eine andere Firma 1953 abgetretene Verkauf von Pressluftwerkzeugen wird 1964 wieder zurückgenommen, der neue Lagerraum ist damit bereits wieder voll. Auch in den Büroräumlichkeiten wird es eng.
1. Bauarbeiten für den zweiten Lagerstandort in Wallisellen.
2. Das fertigstellte Lager an der Hertigstrasse.
Das Bürogebäude wird durch einen Archiv- und Aufenthaltsraum erweitert. An das Lager an der Hertistrasse angrenzendes Land wird erworben und die Erweiterung des Lagers sogleich in Angriff genommen.
Der Erweiterungsbau an der Hertistrasse ist 1969 fertiggestellt.
Die Schweizer Vertretung der Firma Bauer-Kompressoren wird übernommen. Im Bereich Stahl wird die neue Abteilung «Verkauf Sonderprodukte» gebildet. Diese Tätigkeiten erforderten mehr Personal, weshalb eine Aufstockung des Bürogebäudes um zwei weitere Stockwerke beschlossen wird. Weitere Bauvorhaben werden für den Fall geplant, dass die Geschäfte in der Schweiz weiter zunehmen.
1. Die Erweiterung des Lagers an der Hertistrasse ist fertiggestellt.
2. Das nochmals aufgestockte Bürogebäude (links) an der Güterstrasse sticht hervor.
1971 tritt Marc Le Grand als Direktor ab und übergibt die Geschäftsführung per 1. Januar 1972 an Arnold Hauser.
Der Standort in Genf zieht in das Industriegebiet «La Praille» um, hier gibt es ein grösseres Lager und die Lage ist besser.
1. Der neue Direktor Arnold Hauser, von 1972 bis 1985 im Amt.
2. Grösseres Lager im Genfer Industriegebiet «La Praille».
Der Starke Schweizer Franken dämpft die Exporte und damit die Umsätze, seit Jahren schwächelt die Konjunktur. Der Vertrag mit Bauer-Kompressoren läuft aus und wird nicht erneuert. In Österreich fusioniert der Konzern mit den Schöller-Bleckmann Stahlwerken AG und der Sterischen Gussstahlwerke AG. Daraus entsteht eines der grössten Edelstahlunternehmen.
Als Folge der Fusion des Konzerns übernimmt BÖHLER die Verkaufsaktivitäten der Phönix-Stahl AG in Schlieren und der Styria-Stahl AG in Rorschach. Die Anzahl der Mitarbeitenden steigt damit auf 136.
Der Standort Schlieren, von 1978 bis zur Integration ins Zentrallager 1988 unter der Führung von BÖHLER.
Der erste Informatiker wird eingestellt und der erste Computer wird installiert.
Die erste Ausgabe des Firmenmagazins «aktiv», später «Aktiv Kreativ» erscheint, mit legendärem «Centerfold»-Bild. So werden neueste Entwicklungen, Projekte und Produkte nun an die Kunden kommuniziert.
Emil J. Notz übernimmt die Geschäftsführung.
Direktor von 1985 bis 1998: Emil J. Notz
Das Lager an der Hertistrasse als neues Zentrallager wird erweitert und modernisiert. Die Lager in Genf, Schlieren, Rorschach und an der Güterstrasse in Wallisellen werden aufgelöst. Die Firma zählt 100 Mitarbeitende.
1. Baustelle für das neue Zentrallager – hier sollen Synergien genutzt werden.
2. Das fertig (aus)gebaute Zentrallager an der Hertistrasse.
Voestalpine Stahl AG kauft die schwedische Uddeholm AB. Der BÖHLER-Konzern fusioniert mit Uddeholm und wird zu BÖHLER-Uddeholm AG.
Das Büro in Genf zieht nach Carouge um.
51% des Aktienkapitals der Firmen ISI-Stahl AG und ISI-Bea AG in Urdorf und Schlieren werden übernommen. Die beiden Firmen ziehen an die Hertistrasse um. Später werden die Firmen komplett aufgekauft und mit BÖHLER fusioniert.
Der Gleisanschluss an der Hertistrasse kann in Betrieb genommen werden.
Die Abteilung Schweisstechnik wird im Rahmen einer Fusion ausgegliedert, die Abteilung Bohr- und Luftdrucktechnik wird veräussert.
Peter Lehmann übernimmt die Geschäftsleitung. Das Bürogebäude an der Güterstrasse wird renoviert.
1. Peter Lehmann, Direktor von 1998 bis 2014.
2. Das im Stil der 90er-Jahre renovierte Bürogebäude an der Güterstrasse.
Das Büro in Genf zieht von Carouge nach Petit-Lancy um.
Die Lagerhaltung wird teilweise automatisiert, dies als Pilotprojekt des Konzerns, das später in weitere Vertriebsgesellschaften ausgerollt wird.
Wegen massiver Verteuerungen der Bahnanlieferung muss auf Lastwagen umgestellt werden.
Da das Gebiet um den Bahnhof in Wallisellen komplett neu geplant wird, wird BÖHLER um eine Grundstücksabtretung der Liegenschaft an der Güterstrasse angefragt. Ein weiterer Ausbau an der Hertistrasse in Form einer Aufstockung wird darum in die Tat umgesetzt.
Das neue Bürogebäude an der Hertistrasse – hier sind ab 2007 Verwaltung, Produktion und Lager an einem Standort vereint.
Das Grundstück an der Güterstrasse wird verkauft, die Aufstockung an der Hertistrasse kann bezogen werden.
Eine Ausgabe der Kundenzeitschrift Aktiv Kreativ zum Umzug ins neue Gebäude.
2007 wird der Konzern BÖHLER-Uddeholm AG durch die voestalpine Gruppe übernommen.
Die Schweizer Gesellschaft übernimmt die Vertretung von Uddeholm in der Schweiz und wird zur BÖHLER-Uddeholm Schweiz AG. Carsten Harms wird neuer CEO.
Carsten Harms, CEO seit 2013
Fusion der Beschichtungsspezialistin eifeler Swiss AG mit BÖHLER-Uddeholm Schweiz AG, damit kommt ein Standort in Dulliken dazu.
Namenswechsel zu voestalpine High Performance Metals Schweiz AG und damit ein umfassendes Rebranding mit einheitlichem Erscheinungsbild.
Die Westschweizer Filiale zieht von Genf nach Pieterlen im Kanton Bern.
Kauf der Firma Metaltec AG, Spezialistin für Blankstähle im High-Tech-Bereich.
Die voestalpine High Performance Metals Schweiz AG feiert ihr 100-jähriges Bestehen.